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![]() Das Kuiper-Gürtel-Objekt Quaoar und sein winziger Mond Weywot
(künstlerische Darstellung) |
Entdeckung | |
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![]() Das Entdeckungsfoto von 2002 LM60
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Hat das Sonnensystem einen neuen, zehnten Planeten?
So sah es aus, als die Astronomen Michael Brown und Chadwick Trujillo am 4. Juni 2002
mit dem Oschin Teleskop des Palomar-Observatoriums jenseits der
Pluto-Bahn das Objekt 2002 LM60 entdeckten.
Immerhin handelte es sich um den grössten Himmelskörper,
der seit der Entdeckung des Pluto
im Jahr 1930 im Sonnensystem gefunden worden war.
Deshalb setzten sich viele Fans des 2001 verstorbenen Schriftstellers Douglas Adams
und seines Kult-Romans "Per Anhalter durch die Galaxis"
(siehe Bücher - Meine Klassiker) dafür ein,
2002 LM60 auf den Namen "Rupert" zu taufen.
Inzwischen wurde 2002 LM60 jedoch offiziell nach dem
Schöpfer-Gott der kalifornischen Tongva-Indianer auf den Namen "Quaoar" getauft.
Nach der Entdeckung von Sedna
und Eris
durch das gleiche Astronomen-Team wurde Quaoar allerdings schnell auf einen
hinteren Platz unter den Planeten-Kandidaten verbannt.
Die NASA und auch Teamleiter Michael Brown betrachteten die Neuentdeckung eher nüchtern und stuften Quaoar von Anfang an nicht als eigenständigen 10. Planeten, sondern als ein weiteres Objekt des Kuiper-Gürtels (KBO) ein. Das war sehr weitsichtig, denn Quaoars Größe wurde seit 2002 von anfänglichen 1.280 km noch etwas nach unten korrigiert. Damit ist Quaoar nicht einmal mehr halb so groß wie der ehemalige Planet Pluto, der mittlerweile ebenfalls dem Kuiper-Gürtel zugerechnet wird. Auch der inzwischen entdeckte Zwergplanet Eris und das transneptunische Objekt Sedna sind erheblich größer als Quaoar. Es wird sogar die Entdeckung von KBOs für möglich gehalten, die den Durchmesser des Mars erreichen. |
Alles Wissenswerte über die neue Planeten-Definition und die Rolle der KBOs ist auf meiner Themenseite "Was ist ein Planet?" zu finden. |
Beschreibung | |
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![]() Eine Hubble-Aufnahme von Quaoar diente zur Größenbestimmung
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Das Bild links zeigt eine Kombination von 16 Einzel-Aufnahmen des
Hubble-Teleskops vom 5. Juli bis zum 1. August 2002,
die eine erste Bestimmung von Quaoars Größe ermöglichten.
Obwohl Quaoar doch nicht so groß ist wie ursprünglich vermutet,
dürfte er trotzdem über eine kugelförmige Gestalt verfügen.
Damit bleibt er zumindest ein vielversprechender Kandidat
für die Einstufung als weiterer Zwergplanet.
Wie Pluto und die meisten Monde des äusseren Sonnensystems dürfte auch Quaoar aus einer Mischung von Wassereis, gefrorenen Gasen und einem Gesteinskern bestehen. Es existieren außerdem Hinweise darauf, dass in seinem Inneren durch radioaktiven Zerfall Wärme entsteht. |
![]() Die Umlaufbahn von Quaoar
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Die Umlaufbahn von Quaoar ist fast perfekt kreisförmig und liegt teilweise innerhalb der Pluto-Bahn. Zur Zeit ist Quaoar aber weiter von der Sonne entfernt als Pluto. Nach seiner eigentlichen Entdeckung wurde Quaoar auch auf älteren Archiv-Aufnahmen von 1982, 1996, 2000 und 2001 gefunden, so dass eine relativ genaue Berechnung der Bahn möglich war. Quaoar hätte somit bereits 1982 entdeckt werden können, war aber bis 2002 immer übersehen worden. |
Die Daten von Quaoar | |
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Entdeckung | 04.06.2002 durch Brown u. Trujillo |
Position | Kuiper-Gürtel |
Durchmesser | 1111 km = 0,09 Erddurchmesser = 0,47 Pluto-Durchmesser |
Masse | ca. 0,0016 x 1024 kg |
Mittlere Dichte | ca. 2,01 g/cm3 |
Rotationsperiode ("Tag") | unsicher (Messungen von 8,84 Stunden bis 17,68 Stunden) |
Sonnenumlauf ("Jahr") | 287 Jahre |
Aphel | 6.783.814.611 km = 45,347 AE |
Perihel | 6.244.963.083 km = 41,745 AE |
Oberflächen-Temperatur | -163 Grad Celsius (Grenzwert aus Nachweis von kristallinem Wassereis) |
Relative Helligkeit | 18,5 |
Monde | 1 |
![]() Quaoar (2002 LM60) im Vergleich mit anderen transneptunischen Objekten
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Monde von Quaoar | ||||
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![]() Hubble-Aufnahme des Quaoar-Monds Weywot
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Mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops entdeckte das Team von Michael Brown am 14. Februar 2006 einen winzigen Punkt neben Quaoar (Bild links), der sich als ein kleiner Mond entpuppte. Die Wahl des Namens überlies Brown diesmal den Tongva-Indianern, die sich passenderweise für ihren Gott Weywot, den Sohn von Quaoar, entschieden haben. Es wird angenommen, dass Weywot bei einem Einschlag auf Quaoar entstanden ist und auch eine ähnliche Zusammensetzung besitzt. | |||
Mond | Abmessungen in km | Abstand von Quaoar in km | Umlaufzeit in Tagen | Entdecker (Jahr) |
Weywot (S/2007 (50000) 1) |
81 | 13.800 | 12,438 | Brown u. Suer (2006) |
Links zu Quaoar | |
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![]() Quaoar, Schöpfer-Gott der
Tongva-Indianer und Namenspatron von 2002 LM60 |
Hubble Spots an Icy World Far Beyond Pluto
(Meldung auf Hubblesite.org zu Quaoar) A Cold New World (Meldung der NASA zu Quaoar) Quaoar (Wikipedia) Gott Quaoar (Wikipedia) Weywot (Wikipedia) |
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URL: https://www.drfreund.net/astronomy_quaoar.htmhttps://www.drfreund.net/astronomy_quaoar.htm | Zwischenablage |
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Letzte Aktualisierung: Samstag, 14.01.2023, 00:01:28 Uhr | Technische Infos | ||
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