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![]() Der Planet Neptun
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Beschreibung |
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Neptun wirkt in Grösse und Aussehen wie ein Zwilling von Uranus und auch seine Entdeckung hat er seinem Bruder-Planeten zu verdanken. Nachdem unerklärliche Schwankungen in der Umlaufbewegung des Uranus aufgefallen waren, berechneten der Engländer John Couch Adams und der Franzose Urbain Jean Joseph Le Verrier unabhängig voneinander die Position eines hypothetischen 8. Planeten, dessen Anziehungskraft für die Störungen verantwortlich sein sollte. Am 23. September 1846 wurde Neptun tatsächlich von dem deutschen Astronomen Johann Gottfried Galle und dem Studenten Heinrich Luis d'Arrest am von Le Verrier vorausberechneten Ort gesichtet. Damit ist Neptun der äusserste Gasriese im Sonnensystem. Die erste und bisher einzige Raumsonde, die Neptun erreichte, war Voyager 2 im August 1989. |
Details zu Neptun | |
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![]() Helle Wolken in Neptuns blauer Atmosphäre
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Überraschenderweise ist die Atmosphäre von Neptun äusserst dynamisch und verfügt über zahlreiche Strukturen, die sich in ständiger Veränderung befinden. Das ist umso erstaunlicher, da die ferne Sonne kaum genug Energie für ausgeprägte Wetter-Phänomene liefert. Zusammengesetzt ist die Atmosphäre überwiegend aus Wasserstoff und Helium, sowie Spuren von Wasserdampf und Methan, das dem Planeten wie bei Uranus seine typische blaue Farbe verleiht. Im Inneren dürfte sich ein Mantel aus flüssigem Wasser, Ammoniak und Methan und ein Kern aus geschmolzenem Gestein befinden. Wie alle Gasriesen besitzt auch Neptun ein Magnetfeld, dessen Pole wie bei Uranus um 47 Grad zur Rotations-Achse verschoben sind. |
![]() Neptuns grosser, dunkler Fleck
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Wie Jupiter besitzt auch Neptun einen grossen, dunklen Fleck (Bild links). Dabei handelt es sich um einen Wirbelsturm von der Grösse der Erde, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 2.000 km/h entgegen dem Uhrzeigersinn rotiert. Damit ist er der heftigste Sturm, der jemals im gesamten Sonnensystem beobachtet wurde. Die hellen Cirrus-Wolken aus gefrorenem Methan, die den dunklen Fleck umrahmen, sind nicht sehr beständig und ändern ihr Aussehen bei jeder Umdrehung des Planeten. |
![]() Die Wolke "Scooter"
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Südlich des grossen, dunklen Flecks liegt die kleinere Wolke "Scooter" (Bild links), die ostwärts wandert. Sie wird wahrscheinlich von Gasen gebildet, die aus dem Inneren des Neptun aufsteigen. |
![]() Frühling auf Neptun
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Eine Serie von Aufnahmen des Hubble-Weltraum-Teleskops von 1996 bis 2002 (Bild links) zeigt ein weiteres interessantes Phänomen in der südlichen Hemisphäre des Neptun: Seit 1996 sind die Wolken in dieser Region deutlich heller geworden. Da die Rotationsachse des Planeten um 29 Grad gegen die Umlaufbahn geneigt ist, variiert die Intensität der Sonneneinstrahlung, was wiederum zu jahreszeitlichen Veränderungen in der Atmosphäre führt. Die Jahreszeiten auf Neptun sind wegen der grösseren Entfernung von der Sonne allerdings 900 mal schwächer ausgeprägt als auf der Erde, dauern durch die längere Umlaufzeit aber mehrere Jahrzehnte an. Offenbar beobachten wir auf Neptuns Südhälfte gerade den anbrechenden Frühling! |
Die Daten des Neptun | |
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Entdeckung | 1846 durch Johann Gottfried Galle |
Position | 8. Planet von der Sonne |
Durchmesser | 49.528 km = 3,883 Erddurchmesser |
Masse | 102,43 x 1024 kg = 17,147 Erdmassen |
Schwerebeschleunigung | 11,00 m/s2 = 1,12-fache Erdschwerkraft |
Mittlere Dichte | 1,638 g/cm3 |
Rotationsperiode ("Tag") | 16,11 Stunden |
Sonnenumlauf ("Jahr") | 164,79 Jahre |
Aphel | 4.545.670.000 km = 30,39 AE |
Perihel | 4.444.450.000 km = 29,71 AE |
Grösster Erdabstand | 4.687.300.000 km |
Kleinster Erdabstand | 4.305.900.000 km |
Atmosphären-Temperatur | -193 bis -153 Grad Celsius |
Atmosphäre | |
Wasserstoff | 80,0% |
Helium | 19,0% |
Methan | 1,0% |
Spuren von Ethan, Ammoniak, Wasser | |
Relative Helligkeit | 7,84 |
Monde | mindestens 14 + Ringsystem |
Das Ringsystem des Neptun | |||
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![]() Die Ringe des Neptun
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Die Ringe des Neptun waren von der Erde aus
zunächst nur als Bögen erkennbar und erst Voyager 2 konnte das
gesamte Ringsystem auflösen. Dabei stellten sich die Bögen als Verdickungen
unbekannten Ursprungs in den ansonsten feinen Ringen heraus. Die Ringe
bestehen wahrscheinlich aus Staub-Partikeln, die von Meteoroiden aus den
Monden des Neptun heraus geschlagen wurden.
Die folgende Tabelle zeigt die Daten der einzelnen Neptun-Ringe. Der Abstand ist vom Mittelpunkt des Planeten bis zur Innenkannte des jeweiligen Rings angegeben. Die Ringe Lassel und Arago wurden ursprünglich für einen zusammen hängenden Ring gehalten und tragen daher die gleiche Nummer. |
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Bezeichnung | Nummer | Abstand von Neptun / km | Breite / km |
Galle | 1989N3R | 41.900 | 2.000 |
LeVerrier | 1989N2R | 53.200 | 110 |
Lassel | 1989N4R | 53.200 | 4.000 |
Arago | 1989N4R | 57.200 | 100 |
Adams | 1989N1R | 62.933 | 50 |
Ringbögen in Adams: | |||
Courage | 62.933 | 15 | |
Liberté | 62.933 | 15 | |
Egalité 1 | 62.933 | 15 | |
Egalité 2 | 62.933 | 15 | |
Fraternité | 62.933 | 15 |
Die Neptun-Monde | |
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![]() Die exzentrische Umlaufbahn
des Neptun-Mondes Nereid |
Neptun besitzt mit Triton nur einen grösseren Mond, der den Planeten retrograd umläuft. Die weiteren Monde sind erheblich kleiner, umlaufen Neptun meist in Rotations-Richtung und wurden bis auf Nereid erst durch die Raumsonde Voyager 2 entdeckt. Der drittgrösste Mond Nereid zeichnet sich ausserdem durch seine äusserst exzentrische Umlaufbahn aus, die ihn bis auf 1.353.600 km an Neptun heran führt, aber sich auch bis in eine Entfernung von 9.623.700 km erstreckt. Der zweitgrösste Neptun-Mond Proteus ist wie der Saturn-Mond Phoebe sehr dunkel und reflektiert nur 6% des eingestrahlten Sonnenlichts. Eine Gruppe von sehr kleinen und extrem weit von Neptun entfernten Monden wurde erst nach 2002 entdeckt. |
Mond | Name | Abmessungen in km | Abstand von Neptun in km | Umlaufzeit in Tagen | Entdecker (Jahr) |
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Naiad | 96 x 60 x 52 | 48.227 | 0,2944 | Voyager 2 (1989) |
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Thalassa | 108 x 100 x 52 | 50.075 | 0,3115 | Voyager 2 (1989) |
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Despina | 180 x 148 x 128 | 52.526 | 0,3347 | Voyager 2 (1989) |
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Galatea | 204 x 184 x 144 | 61.953 | 0,4287 | Voyager 2 (1989) |
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Larissa | 216 x 204 x 168 | 73.548 | 0,5547 | Voyager 2 (1989) |
S/2004 N1 | 18 | 105.283 | 0,9362 | Showalter (2013) | |
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Proteus | 440 x 416 x 404 | 117.647 | 1,1223 | Voyager 2 (1989) |
Triton | 2.707 | 354.760 | 5,8769 | Lassel (1846) | |
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Nereid | 340 | 5.513.400 | 360,1362 | Kuiper (1949) |
Halimede (S/2002 N1) |
60 | 15.730.000 | 1.879,7000 | Holman et al (2002) | |
Sao (S/2002 N2) |
40 | 22.420.000 | 2.914,1000 | Holman et al (2002) | |
Laomedeia (S/2002 N3) |
40 | 23.570.000 | 3.167,9000 | Holman et al (2002) | |
Psamathe (S/2003 N1) |
40 | 46.700.000 | 9.115,9000 | Jewitt (2003) | |
Neso (S/2002 N4) |
60 | 48.390.000 | 9.374,0000 | Holman et al (2002) | |
Alle offiziellen Neptun-Monde: NASA Neptunian Satellite Fact Sheet |
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URL: https://www.drfreund.net/astronomy_neptun.htmhttps://www.drfreund.net/astronomy_neptun.htm | Zwischenablage |
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Letzte Aktualisierung: Samstag, 14.01.2023, 00:01:27 Uhr | Technische Infos | ||
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