Meine Meinung 14.06.2019am |
In Zeiten des Umbruchs und des Zerfalls bleibt diese Homepage seit 17 Jahren eine verlässliche Konstante. | Meine Meinung |
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Über mich |
Man kann's kaum glauben. Noch vor wenigen Jahren sang die englische Rockband Killing Joke kritisch, aber doch wohlwollend über Europa. Diese Zeiten sind jedoch vorbei und mittlerweile will die britische Insel unbedingt ihr eigenes Süppchen ohne den Kontinent kochen. Jedenfalls versucht sie es, aber die Fortschritte in dieser Richtung sind doch eher überschaubar. Damit sind wir auch schon bei dem Thema, das den diesjährigen Rückblick wie ein roter Faden durchzieht: Der Brexit. Kann das eigentlich noch irgendjemand hören? Egal. Auch wenn es nervt, da müssen wir jetzt durch. Aber zum Trost kann ich versprechen, dass zumindest ich mich trotz aller politischen Umwälzungen nicht von Europa lossagen werde und auch keine eigene Reichsgründung plane. |
Der Rückblick auf das 17. Jahr |
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War's das jetzt mit dem Brexit?
Nee, der wird uns wohl oder übel auch im nächsten Jahr noch beschäftigen.
Oder wie der Brite zu sagen pflegt: "To be continued ...".
Wenn ich mir das so ansehe, war im letzten Jahr aber zum Glück nicht nur Brexit angesagt, sondern es gab auch in vielen anderen Bereichen interessante Entwicklungen oder zumindest deftige Aufreger. Einer davon ist z.B. die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für diverse Organisationen, die sich außerhalb der Parlamente für politische Themen engagieren und für mehr direkte Demokratie eintreten (Attac, Campact, LobbyControl, etc.), aber deren Spenden jetzt nicht mehr steuerlich absetzbar sind. Da könnte man doch fast eine gezielte Behinderung dieser durchaus sinnvollen, aber für die etablierten Parteien oft unbequemen Arbeit vermuten ... Irgendwie taucht in diesem Rückblick auch immer wieder ein älterer Herr auf, der manchmal einen etwas verwirrten Eindruck macht. Schickt diesen Horst Seehofer doch endlich in den verdienten Ruhestand! Sein Kumpel Hans-Georg Maaßen wartet dort ja schon eine ganze Weile. |
Die Analyse des 17. Jahres |
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"Umbruch und Zerfall" lautet das Motto dieses Jubiläums-Artikels. Ist das nicht ein Bisschen dick aufgetragen? Naja, für den Zerfall steht jedenfalls ganz klar das Brexit-Chaos, das hoffentlich bald ein Ende hat, ohne auf ganz Europa überzugreifen. Und ein Umbruch vollzieht sich gerade in der deutschen Parteien-Landschaft, so dass die Bildung stabiler Regierungen immer schwieriger wird. Da ist die Dauer-Krise in der sogenannten GroKo geradezu symptomatisch. |
Obwohl ich meine Homepage als "unpolitisch" bezeichne,
muss ich bei dieser Gelegenheit doch mal ein paar Worte über eine politische Partei verlieren,
deren Niedergang sich schon länger abzeichnet und sich im letzten Jahr noch rapide beschleunigt hat.
Die Rede ist natürlich von der ehemaligen Arbeiter- und Volks-Partei SPD,
die in mehreren Wahlen von den Grünen überholt wurde
und die mittlerweile sogar hinter die AfD zurückzufallen droht.
Wenn man sich anschaut, welche Gestalten das Erbe von Willy Brandt und Helmut Schmidt angetreten haben,
dann ist das eigentlich auch kein Wunder.
Die große (Ex-)Vorsitzende Andrea Nahles war mit ihrer "Bätschi"-Rhetorik zwar eine Weile ganz unterhaltsam,
aber zuletzt nervte sie nur noch
und als Kanzler-Kandidatin wäre sie mit ihrem kindisch-ordinären Gehabe sowieso ungeeignet gewesen.
Da muss ich Gerhard Schröder, unserem ehemaligen Kanzler in Putins Diensten, ausnahmsweise mal Recht geben.
Allerdings hat Schröder als Genosse der Bosse die SPD schon im letzten Jahrzehnt von ihrer klassischen Basis im Arbeiter-Milieu entfremdet
und damit die Abspaltung der Linken bewirkt,
was den Weg nach unten erst eingeleitet hat.
Aber auch bei den meisten anderen SPD-Politikern hat man den Eindruck,
dass sie genauso gut ein CDU-Parteibuch besitzen könnten.
Der einzige SPD-Mann, der wirklich frischen Wind in die politische Diskussion bläst,
ist dagegen Juso-Chef Kevin Kühnert.
Aber dafür wird er auch in den eigenen Reihen sofort als unbelehrbarer Kommunist, DDR-Romantiker und Honecker-Verehrer angeprangert.
Natürlich hört man Forderungen nach Verstaatlichung von Konzernen
oder Enteignung von Hausbesitzern in einer kapitalistischen Marktwirtschaft gar nicht gerne
und sie sind auch kaum realistisch *.
Aber es ist doch offensichtlich,
dass unser bisher angeblich so erfolgreicher Kapitalismus inzwischen auch zahlreiche unerwünschte Auswüchse hervor bringt
und dass man langsam mal irgendwas dagegen unternehmen sollte.
Genau das wäre ja eigentlich die Aufgabe einer Arbeiter-Partei,
aber die SPD begnügt sich stattdessen damit,
als Koalitions-Partner die CDU an der Macht zu halten,
und da darf man halt nicht mal theoretisch über Veränderungen nachdenken.
So lange die SPD der CDU näher steht als den Linken oder den Grünen,
wird ihre Talfahrt wohl unaufhaltsam weiter gehen ...
*
Obwohl sie vom Grundgesetz unter bestimmten Umständen durchaus ermöglicht werden.
Enteignungen finden bei uns sogar ständig statt,
wenn das Gemeinwohl als wichtiger eingestuft wird als das Recht auf Individualbesitz.
Allerdings wird dabei oft "Gemeinwohl" mit "Konzernwohl" verwechselt.
Da muss man nur mal die (Noch-)Hausbesitzer in Gebieten fragen,
die für einen Übertage-Kohleabbau vorgesehen sind.
Ein YouTuber namens Rezo sieht das übrigens ähnlich, aber er teilt vorwiegend gegen die CDU aus und belegt mit überraschend fundierten Argumenten, dass diese Partei völlig unfähig und offenbar auch gar nicht daran interessiert ist, die wirklich drängenden Probleme der Zeit zu lösen. Doch auch die SPD bekommt bei seinem Rundschlag genug ab. Bei vielen Jugendlichen (und auch bei mir altem Nörgler), die bereits durch Greta Thunbergs "Fridays for Future"-Bewegung sensibilisiert wurden, kommt das jedenfalls sehr gut an, während sich die gescholtenen Parteien wie üblich in Ignoranz und Arroganz üben. Mal sehen, wie lange sich diese mental komplett vergreiste Politiker-Generation noch an die Macht klammern kann, wenn die aufkeimenden Jugendproteste erst mal richtig in Fahrt kommen ... |
Ein Zerfall zeigt sich aber auch an völlig anderer Stelle,
denn mein (Noch-)Lieblings-Browser Mozilla Firefox ist offenbar gerade dabei,
sich schrittweise selbst abzuschaffen:
Das Ergebnis besteht jedenfalls darin, dass Google Chrome den Firefox-Browser in meiner Nutzungs-Statistik inzwischen ziemlich deutlich hinter sich gelassen hat. Chrome verfügte zwar noch nie über eine Sidebar und auch seine RSS-Funktionalität ist eher rudimentär, aber wenigstens werden dort keine bereits vorhandenen Features wieder rausgeworfen, sondern es kommen immer mehr neue dazu. Irgendwie finde ich es schade, dass Mozilla als einer der wenigen noch unabhängigen Browser-Entwickler nicht besser auf's eigene Image achtet und dem Monopolisten und Datenkraken Google so bereitwillig das Feld überlässt. |
Damit wären wir auch schon fast am Ende des diesjährigen Jubiläums-Artikels angekommen. Ist irgendwie doch ziemlich politisch geworden, aber da ich hier hin und wieder auch mal meine Meinung sagen will, kann ich Äusserungen über politische Parteien halt nicht immer ausklammern. Zumindest meine Lebensgefährtin wird's freuen, denn die hat (jedenfalls aus ihrer Sicht) das richtige Parteibuch. Auf eine ausufernde Analyse meiner Besucher-Statistik habe ich jetzt keinen Bock mehr und deshalb schliesse ich hiermit die Feierlichkeiten zum 17. Jahrestag. |
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