CD Kritiken 2012
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Aerosmith - Music From Another Dimension
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Gehört am 10.12.2012
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Tracks: |
CD 1:
- Luv XXX
- Oh Yeah
- Beautiful
- Tell Me
- Out Go The Lights
- Legendary Child
- What Could Have Been Love
- Street Jesus
- Can't Stop Lovin' You
- Lover Alot
- We All Fall Down
- Freedom Fighter
- Closer
- Something
- Another Last Goodbye
CD 2 (Bonus Tracks):
- Up On The Mountain
- Oasis In The Night
- Sunny Side Of Love
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Noch ein Comeback und wieder ein paar alte Männer, aber diesmal ohne Rauschebärte. Die Kult-Rocker von Aerosmith haben sich nach ihrem letzten Album "Just Push Play" von 2001 ganze 11 Jahre Zeit gelassen, um das neue "Music From Another Dimension" auf CD zu bringen. Aber wenigstens hat es noch pünktlich vor Weihnachten geklappt, so dass mal wieder ein Päckchen voll mit kerniger Rock-Musik unter dem Baum liegen kann. Die meisten Songs kommen im unverwechselbaren Aerosmith-Stil daher, überraschen teilweise aber auch durch unkonventionelle, aber trotzdem interessante Melodien und Rhythmen. Auch an mehr oder weniger gelungenen Rock-Balladen, wie sie für Aerosmith geradezu obligatorisch sind, herrscht kein Mangel. Neben Front-Mann Steven Tyler, der noch immer mit seiner unverwechselbaren Stimme überzeugt, durfte bei einigen Liedern übrigens auch Joe Perry ans Mikrofon. Das passt manchmal richtig gut, manchmal aber auch gar nicht. Eine weitere Besonderheit stellt die zweite CD der Deluxe-Edition dar, die lediglich 3 Bonus-Tracks zu bieten hat und mit so wenig Inhalt eigentlich schon fast Material-Verschwendung darstellt. Obwohl "Music From Another Dimension" nicht an Klassiker wie z.B. das geniale "Pump" von 1989 heran kommt, hebt es sich doch angenehm vom mittlerweile vorherrschenden Casting-Müll und von Möchtegern-Rockern ab, so dass es doch für eine überdurchschnittliche Wertung reicht.
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Pink - The Truth About Love
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Gehört am 08.10.2012
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Tracks: |
- Are We All We Are
- Blow Me (One Last Kiss)
- Try
- Just Give Me A Reason
- True Love
- How Come You're Not Here
- Slut Like You
- The Truth About Love
- Beam Me Up
- Walk Of Shame
- Here Comes The Weekend
- Where Did The Beat Go?
- The Great Escape
- My Signature Move
- Is This Thing On?
- Run
- Good Old Days
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Pink ist nach ihrer Baby-Pause wieder zurück und liefert ein abwechslungsreiches Album ab, das nicht nur den Mainstream bedient. Da wäre als positives Beispiel zunächst mal die obligatorische, aber trotzdem gelungene Pop-Single "Blow Me (One Last Kiss)" zu nennen. Gleich darauf folgt die schöne, melodische Ballade "Try", dann das fast schon anarchistische "Slut Like You" und an einigen Stellen fühlt man sich sogar an Rhythmen der Indie-Girlband Chicks On Speed erinnert. Mit 17 Songs ist "The Truth About Love" wirklich gut bestückt und manchmal hört man sogar ganz originelle Texte unter reichlicher Verwendung des bösen "F"-Worts heraus. Aber zwischen den Highlights wurde leider zu viel belangloses Füllmaterial verbaut, so dass es letztlich doch nur für eine durchschnittliche Wertung reicht.
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No Doubt - Push And Shove
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Gehört am 07.10.2012
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Tracks: |
CD 1:
- Settle Down
- Looking Hot
- One More Summer
- Push and Shove
- Easy
- Gravity
- Undercover
- Undone
- Sparkle
- Heaven
- Dreaming The Same Dream
CD 2 (Bonus Tracks):
- Stand And Deliver
- Settle Down (Santa Monica Sessions)
- Looking Hot (Santa Monica Sessions)
- One More Summer (Santa Monica Sessions)
- Easy (Santa Monica Sessions)
- Looking Hot (Jonas Quant Remix)
- One More Summer (Jonas Quant Remix)
- Push And Shove (Anthony Gorry Remix)
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Über 10 Jahre nach dem tollen letzten Album "Rock Steady" und einigen Solo-Ausflügen von Front-Frau Gwen Stefani haben sich No Doubt doch noch einmal zu einem gemeinsamen Projekt zusammen gefunden und sind dabei zu einer Soft-Pop-Reggae-Band mutiert. Auf der neuen Scheibe sind zwar einige ganz nette Tracks zu finden, wie z.B. die unkonventionelle Single "Settle Down" oder der Titel-Song "Push and Shove", aber rockige Einflüsse wie noch auf "Rock Steady" fehlen leider völlig. So wirkt das Meiste eher langweilig und lustlos, obwohl es durchgängig professionell eingespielt ist und Gwen Stefanis markante Stimme nichts von ihrer Kraft verloren hat. Auch die in der Deluxe-Edition enthaltene zweite CD kann nicht mehr viel retten, denn auf ihr befinden sich nur ein 1980er-Cover-Song, mehrere Live-Mitschnitte und einige weniger gelungene Remixe. "Push and Shove" ist insgesamt nicht wirklich schlecht, aber angesichts der hohen Erwartungen halt doch eine ziemliche Enttäuschung.
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ZZ Top - La Futura
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Gehört am 04.09.2012
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Tracks: |
- I Gotsta Get Paid
- Chartreuse
- Consumption
- Over You
- Heartache In Blue
- I Don't Wanna Lose, Lose, You
- Flyin' High
- It's Too Easy Manana
- Big Shiny Nine
- Have A Little Mercy
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Die Kult-Band der 1980er- und 1990er-Jahre war lange von der medialen Bildfläche verschwunden und bei einer neuen CD fragt man sich unwillkürlich "Sind die 3 alten Herren mit ihren Rauschebärten nicht längst reif für die Rente?". Aber weit gefehlt! ZZ Top haben's immer noch drauf und klingen wie in ihren besten Zeiten. Wer auf rockigen, dreckigen Blues und harten Gitarren-Sound steht, der kommt mit "La Futura" endlich mal wieder auf seine Kosten, denn solche handgemachte Musik wird heute sonst von niemandem mehr produziert. Zwar ist unter den einzelnen Songs kein hervorstechender Mitgröl-Hit zu finden und auch die Single-Auskopplung "Chartreuse" ist nicht unbedingt chart-tauglich. Aber das Album ist bis auf die etwas schlappe Ballade "Over You" konsequent aus einem Guss und erzeugt die gewünschte, lässige Gesamt-Stimmung ... und natürlich reichlich nostalgische Gefühle.
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Megaherz - Götterdämmerung
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Gehört am 17.03.2012
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Tracks: |
- Jagdzeit
- Heute Nacht
- Keine Zeit
- Licht Am Ende Der Welt
- Rabenvater
- Prellbock
- Mann Im Mond
- Feindbild
- Herz Aus Gold
- Abendstern
- Kopf Oder Zahl
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Nach langer Pause und dem verunglückten Album "Heuchler" ist bei Megaherz eine Rückbesinnung auf die guten, alten Zeiten eingetreten, als man sich noch nicht mit der Abspaltung Eisbrecher vergleichen lassen musste. Die meisten Songs auf "Götterdämmerung" klingen wieder so, wie Megaherz klingen sollte, und Front-Mann Alexander Wohnhaas hört sich nicht nur an wie der ausgeschiedene Sänger und Eisbrecher-Gründer Alexx Wesselsky, sondern sieht auch so aus. Da wundert es nicht, dass man mit "Licht Am Ende Der Welt" erneut auf einen Song trifft, der schon im Jahr 2000 auf dem Album "Himmelfahrt" zu hören war, und der fetzige Opener "Jagdzeit" erinnert zumindest musikalisch stark an das geniale "Herzwerk II". Auch die Texte haben sich gegenüber "Heuchler" wieder erheblich verbessert, aber an "Herzwerk II" kommen sie leider bei weitem nicht mehr heran. "Götterdämmerung" ist insgesamt eine flotte, rockige Scheibe, aber weder besonders originell noch innovativ und wird deshalb ihrem bombastischen Namen nicht unbedingt gerecht. Zum direkten Konkurrenten Eisbrecher konnte Megaherz jedoch endlich ein kleines Stückchen aufschliessen.
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Eisbrecher - Die Hölle Muss Warten
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Gehört am 16.03.2012
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Tracks: |
- Tanz Mit Mir
- Augen Unter Null
- Die Hölle Muss Warten
- Verrückt
- Herz Aus Eis
- Prototyp
- Ein Leben Lang Unsterblich
- Abgrund
- In Meinem Raum
- Keine Liebe
- Exzess Express
- Rette Mich
- Atem
- Treiben
- Böser Traum
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Die Ex-Megaherzen Alexx Wesselsky und Noel Pixx liefern mit "Verrückt" mal wieder eine fetzige Single ab, die Lust auf ein ganzes Album im gleichen Stil macht. Leider entpuppt sich "Verrückt" aber als eher untypisch für "Die Hölle Muss Warten". Die restlichen Songs sind zwar gewohnt professionell arrangiert und qualitativ hochwertig eingespielt, aber wirklich interessante Melodien sind selten und auch die Texte können das hohe Niveau früherer Eisbrecher- oder Megaherz-Veröffentlichungen nicht halten. So verliert sich "Die Hölle Muss Warten" häufig in pseudo-anspruchsvollen, aber letztlich belanglosen Balladen, die auch von Unheilig stammen könnten. Überhaupt klingt vieles verdächtig "unheilig" und das dürfte wohl auch die Absicht gewesen sein. Insgesamt ist "Die Hölle Muss Warten" keine schlechte CD, aber halt auch keine musikalische oder textliche Offenbarung.
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